Gelbe Westen Dortmund

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Demonstrationen / Dortmund / Gelbe Westen
Bild einer kleinen Gruppe in strömenden Regen.

Nach meinen sehr schlechten Erfahrungen mit den sogenannten „Gelben Westen“ in Essen am 1. Dezember war klar, wenn es das in Dortmund gibt schaue ich mir auch das näher an. Zu Essen habe ich einen Blog geschrieben wo ich auch kurz auf die Entstehung der „Bewegung“ in Frankreich eingehe bzw einen weiterführend Link gesetzt habe.

Ohne das ich etwas davon mitbekommen habe, gab es vor ca. drei Wochen eine erste Zusammenkunft des Ablegers in Dortmund vor dem Hauptbahnhof. Nach eigenen Angaben waren dort elf Teilnehmende. Es wurde für den 22. Dezember eine weitere Zusammenkunft angekündigt. Das erfuhr ich dann durch eine Direktnachricht via Twitter.

Ich hatte viele Fragen. Wer ist das, aus welcher politischen Ecke kommen sie und was sind die Ziele.

Das zweite Treffen

Das Wetter war denkbar schlecht, es schüttete aus Eimern und alle Menschen im Umfeld der Katharinentreppe und im Bereich des Bahnhofs suchten Schutz vor dem Regen. Kein guter Zeitpunkt für eine Kundgebung oder Demonstration. Ich hielt mich, nach meinen Erfahrungen aus Essen, auf Abstand und machte einige Fotos. Auch an dem Tag sollten es nicht viele werden, zumindest war das mein Eindruck nach einer Stunde vor Ort. Als der Regen etwas schwächer wurde war das Thema für mich durch und ich begab mich auf den Rückweg.

Meine Einschätzung war falsch. Am Abend hieß es dann sie wären bis zu 25 Personen gewesen und sind bei dann besserem Wetter noch durch die Stadt gelaufen und haben Decken und Isomatten an wohnungslose verteilt. Eine wie ich finde gute Aktion. Selbst wenn es nur PR gewesen ist half es doch Menschen ohne feste Bleibe.

Bei meinen Recherchen im Vorfeld fielen mir aber einige Dinge auf, die zumindest bemerkenswert waren. Schnell waren zwei Personen ausgemacht, die zumindest zum Team der Initiator*innen gehören mussten. Einer von Ihnen war der Ersteller der Veranstaltung bei Facebook. Auf dem persönlichen Profil fanden sich dann auch schnell Inhalte, die ich rechts verorten würde. Beiträge gegen den Migrationspakt und Inhalte der Gruppe „Wir sind das Volk“ sind dort zu finden. Also eher Pegida-Niveau. Ich habe einen Thread dazu bei Twitter verfasst. Auch der Dortmunder Ableger von „Aufstehen“ dockte sich an und trugen Westen mit entsprechender Aufschrift.

Der 29. Dezember – die dritte Zusammenkunft

Da es bei ihrem letzten Zusammenkommen eine Ansage der Polizei gab, hatten sie diesmal ihre Kundgebung angemeldet. Die Zahl der Teilnehmenden war mit 10 bis 60 angegeben. Es sollten am Ende wieder so 25 Teilnehmer*innen werden.

Versammlungsort war der „Platz der deutschen Einheit“, direkt gegenüber vom Bahnhof und unterhalb der Katharinentreppen. Sie hatten kleine Pappschilder mit ihren Forderungen mitgebracht. Diese wurden inmitten der Laufwege der Vorbeigehenden auf den Boden gelegt. Aufmerksamkeit war so gegeben, wirklich interessiert hat es aber nur wenige. Einige blieben stehen und lasen die kurzen Texte oder unterhielten sich mit den Demonstrierenden. Alles verlief sehr ruhig.

Bollerwagen auf dem Platz, davor liegen Pappschilder mit politischen Fortderungen

Gleich zu Beginn sah ich drei teilnehmende Personen, die ich von anderen Demonstrationen kannte. Einer, Bernd S., war auch schon am 1. Dezember in Essen dabei, dort filmte er mich und postete dieses Video dann in der Telegramgruppe der dortigen Gruppe. In dieser wurde dann meine Adresse und meine Telefonnummer als Screenshot gepostet. DSGVO nech? Speicherung von persönlichen Daten *hust*.
Anmerkung: Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie häufig meine persönlichen Angaben schon in diesem Internet nachzulesen waren. Ist halt so.

Ein weiterer Teilnehmer war bereits in Essen bei der Demo der „Patrioten NRW“, bei der Nazidemo in Köln am 9. Dezember „Internationale Kölsche Mitte“ und zuletzt in Duisburg bei Pegida und ihrem Weihnachtssingen am 16. Dezember. Namen kann ich mir nicht gut merken, Gesichter umso besser.

Und dann war da noch die Frau mit ihrem Livestream. Sie filmte über zwei Stunden bewegte Bilder an einem Stück. Ihr finden den Link in meinem Twitter-Thread zu dem Livestream. Tipp: Schaut es euch nicht an, es sei denn ihr wollt meine Angaben überprüfen, dann viel Spaß.

Was dort im Chat abging und was die Frau während des Livestream alles gesagt hat ist nicht verhandelbar. Es ist tiefbraun, da ist nichts schön zu reden. Rassismus, Antisemitismus sind passende Oberbegriffe. Einzelheiten erspare ich euch, findet sich aber im oben verlinkten Thread.

Fazit

Ich möchte darauf Hinweisen, dass mir nach Gesprächen mit mindesten drei Teilnehmer*innen, darunter auch Initiator*innen der Gelben Westen Dortmund klar wurde, dass sie die von mir angesprochenen Personen nicht kannten. Das finde ich deshalb wichtig, weil deren Handeln ihnen (noch) nicht direkt anzulasten ist. Nun erwarte ich, nach meinen Hinweisen, eine klare Abgrenzung, gar einen Ausschluss der betreffenden Personen von der nächsten Versammlung.

Eigentlich geht mich das nichts an, sie können machen was und wie sie es wollen. Richtig. Mir geht es dabei um meine berichterische Zurückhaltung bezüglich der Gruppe. Dieser „Welpenschutz“ gilt für sie nächste Woche nicht mehr. Ich kann nur hoffen, dass sie sich den Livestream sehr genau ansehen und angemessen reagieren. Viel Hoffnung habe ich allerdings nicht.

Sie haben „Marschzüge“ für den 5., 12., 19. und 26. Januar angemeldet.

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