Am heutigen Montag, den 10. Oktober, versammelten sich erneut Menschen aus dem Spektrum Querdenken auf dem Friedensplatz in Dortmund. Nach mehrfachem Umbenennen heißt die Gruppe auf Telegram aktuell „Dortmund für Frieden AKTIV“ und passt sich so dem Trend an, andere Themen neben Corona in ihre Proteste zu etablieren. Dieser Trend ist bundesweit zu beobachten und hängt mit dem Krieg in der Ukraine zusammen. Die Gruppen solidarisieren sich allerdings mit dem Aggressor, mit Russland. Auf der rechten Seite ist man sich in dem Punkt einig.
Die Anzahl der Teilnehmenden blieb erneut hinter den Erwartungen zurück. In der Spitze waren bis zu 50 Menschen dem Aufruf nachgekommen. Die erste Forderung in dem Redebeitrag lautete „Wir fordern die Wiedereinsetzung alles Grundrechte“. Die Einordnung der Aussage überlasse ich den Lesenden.
Was immer deutlicher wird. Die Zugkraft der Orgagruppe um Janine B. lässt zusehends nach. Ganz anders als bei der ehemals kleineren Gruppe aus Dortmund-Huckarde. Letzten Mittwoch konnten sie dort bis zu 100 Menschen auf die Straße bringen. Das ist als Erfolg zu werten. Ob das im Trend so weitergeht, wird sich auch am 15. Oktober zeigen. An dem Tag haben sie erstmalig an einem Samstag eine Demonstration angemeldet. Ich werde berichten.
Der stärkere Zulauf dort lässt sich möglicherweise damit begründen, dass der dortige Anmelder Jens L. weniger Kontaktängste zu Rechtsradikalen hat. So war unter anderem Robin S., eine bekannte Größe aus dem Nazispektrum in Dorstfeld dort zu Beginn aktiv. Dazu gibt es einen sehenswerten Bericht des WDR. Jens L. war heute auch auch dabei. Er und Janine, so hat es den Anschein, verstehen sich blendend.
Es lässt sich zu diesem Zeitpunkt schwer einschätzen, wie es in Dortmund weitergeht. Nach dem viel beschworen „Wut-Winter“ sieht es jedenfalls noch nicht aus. Die kommenden Wochen sind entscheidend.
Zur heutigen Versammlung gibt es eine Bilderstrecke bei Flickr.
Update 15. Oktober
Die Versammlung hat mittlerweile stattgefunden und insgesamt 150 Teilnehmer*innen fanden den Weg nach Huckarde. Die Bilderstrecke gibt es hier. Von der hohen Nazibeteiligung war selbst ich überrascht. Das zeigt aber sehr deutlich das deren immer wiederkehrende Distanzierung nichts als reine Lippenbekenntnisse sind.