Hass auf Israel

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Allgemein / Antisemitismus / Demonstrationen
Eine junge Frau zeigt eine Landkarte der Region ohne Israel.

Hass auf Juden und aktuell Israel ist nichts Neues. Es gibt ihn seit Jahrhunderten. Ihren bisherigen Höhepunkt erreichte er im Nationalsozialismus der Nazis in Deutschland. Zu der Zeit wurden sechs Millionen Jüdinnen und Juden industriell vernichtet. So die nackten Zahlen. Die allein können den wahren Schrecken jedoch nicht wiedergeben.

Margot Friedländer, eine Überlebende des Holocaust sagte im September 2023 in Berlin: »Was war, können wir nicht mehr ändern, aber es darf nie wieder geschehen« und weiter: »Nie wieder soll auch nur einem Menschen das zugefügt werden, was damals mit Menschen gemacht wurde, weil Menschen nicht als Menschen anerkannt wurden.«

Der Tag, der alles veränderte

Der 7. Oktober 2023 veränderte alles. Hamas-Terroristen ermordeten auf bestialische Weise über 1000 Menschen auf israelischem Boden. Das war und ist kein Befreiungskampf, das war purer Terror, mit dem Ziel möglichst viele Juden abzuschlachten. Es ist und wir müssen es beim Namen nennen, es ist „Der blutigste Pogrom seit dem Holocaust“. Ich kann das immer noch nicht wirklich greifen und mir auch nur vage vorstellen, was das für das kollektive Gedächtnis der Menschen in Israel bedeutet.

Es gab immer wieder Eskalationen in der Neuzeit, auch auf den Straßen in Deutschland. Immer dann, wenn der Konflikt sich verschärfte, es zum massiven Einsatz von Waffen in der Region kam. Hierbei möchte ich zum Beispiel an 2014 erinnern, wo es auch in Dortmund eine Pro-Palästina Demo gab und eine Flagge Israels als Provokation gewertet wurde. Einen Tag zuvor eskalierte eine von der Linksjugend organisierten Demo in Essen. Dokumentiert hatte ich unter anderem solche Demonstration im Jahr 2021 in Düsseldorf und 2022 in Dortmund. Immer war bei den Versammlungen ein antisemitischer Grundtenor vorhanden. Es ging nur nachrangig um Solidarität. Der Slogan „From the River to the Sea“ gehörte ebenso dazu wie die Relativierung der Shoa.

„Both sides“ ist keine angemessene Reaktion

Um eines vorwegzunehmen, mein Mitgefühl gilt allen Opfern und dennoch wird es von mir kein „both side“ geben. Meine Position ist klar. Sehr klar. Wer sich nicht von der Hamas distanzieren kann oder will, muss sich gefallen lassen, antisemitisch genannt werden. Die macht keinen Hehl daraus, dass sie als einziges Ziel die Vernichtung Israels auf der Agenda stehen hat. Wer bei den aktuellen Demonstrationen in Berlin, Essen, Dortmund und anderswo mitgeht und nicht die Hamas kritisch adressiert, ist Antisemit*in. Aus dem Grund bezeichne ich diese Demonstrationen auch Pro-Hamas Demos. Aussagen wie die von António Guterres, dass der Terror am 7. Oktober „nicht im luftleeren Raum erfolgt“ ist, relativieren die Gräuel an dem Tag.

Als Ergänzung möchte ich hinzufügen, dass am 28. Oktober die kleinere der beiden Demos in Dortmund an dem Tag von der „Furkan-Bewegung“ ausgerichtet wurde. Dort wurde zum Beispiel die Mär der Kinderblut trinkenden Juden erzählt und mehrfach „Der Koran wird siegen“ skandiert. Ganz aktuell wurde am 3.11. in Essen die Errichtung eines Kalifats in Deutschland gefordert und heute, am 4.11., gingen in Berlin Zehntausende auf die Straße. Zum Vergleich, bei der einzigen Solidaritätskundgebung in Dortmund kamen gerade mal 300 Teilnehmer*innen zusammen. Bei der Großen in Berlin waren es 10.000. Leonid Chraga, der Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde sagte im Interview: „Wir sind den Menschen egal, wir sind der Mehrheit egal“ und das mit einem Lächeln.

Am 3o. Oktober schrieb ich auf Mastodon:

Video vom 28. Oktober aus Dortmund:

2 Kommentare

  1. Gott schweigt? sagt

    Sind die Opfer des Kommunismus weniger wert? Mao alleine hat mindestens 50 Millionen zu verantworten, der Rundungsfehler ist groesser als die Opferzahl der Deutschen. Wieso ist das egal?

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