Willkür bei Twitter?

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Allgemein / In eigener Sache
Bild mit dem text: aufgeben ist keine option

Einige von euch, die mir bei Twitter folgen, haben es vielleicht mitbekommen. Ich hatte gestern im Zuge der Berichterstattung zu der Tafel in Essen einige Tweets geschrieben, darunter auch einen, der mehrfach gemeldet wurde. Twitter hat mir insgesamt acht mal zurückgemeldet, auch heute morgen noch, dass der besagte Tweet NICHT gegen die Regeln verstößt und dann plötzlich wohl doch, was jetzt zu meiner Accountsperrung führte. Aber der Reihe nach:

Um diesen Tweet geht es:

Bildschirmfoto eines Tweets mit: "Ich finde man müsste der Tafel in Essen mal einen Besuch abstatten. So als Aufklärungsaktion. Ich helfe ja gerne."

Dieser wurde mindestens acht mal gemeldet und wurde seitens Twitter acht mal als unbedenklich eingestuft:

E-Mail von Twitter mit dem Hinweis, dass der Tweet nicht gegen Regeln verstößt.

Umso erstaunter war ich dann, als es plötzlich von Twitter hieß, er verstößt doch gegen Regeln. Also wie jetzt? Ja, es werden sicher viele Menschen gemeldete Tweets ‚behandeln‘, aber es scheint offensichtlich keine klare Linie zu geben, wie sonst ist es zu erklären, dass ein und derselbe Tweet acht mal nicht gegen Regeln verstößt und beim neunten mal doch. Vielleicht hat wer von euch da eine Idee.

Bildschirmfoto: Twitter bestätigt das der Tweet plötzlich doch gegen Regeln verstößt.

Mein Account ist jetzt mit einer Art Countdown versehen, wenn ich den Tweet lösche ‚darf‘ ich 12 Stunden danach meinen Account wieder in vollem Umfang nutzen. Vollem Umfang? Twitter schreibt mir ich kann keine Tweets schreiben, keine Favs etc. aber Direktnachrichten an Menschen die mir folgen. Dummerweise geht das aber auch nicht. Na sowas …

Rückmeldung von Twitter was ich tun muss um wieder meinen Account nutzen zu dürfen. Den besagten Tweet löchen.Part 2 des Bildes über diesem

Ich habe mich jetzt mit folgenden Inhalt an den Support gewendet:

„Es geht um den Tweet mit der ID 966702709251461120 zur Tafel in Essen. Der Tweet wurde vielfach gemeldet und ich habe immer Rückmeldungen von Ihnen, dass dieser NICHT gegen die Regeln verstößt. Tut er auch nicht, sehe ich auch so und trotzdem wurde mein Account gesperrt, weil er alleine wegen der vielen Meldungen auf einmal gegen die Regeln verstößt? Wer soll das verstehen? Ich bitte um Aufklärung. MfG Robert Rutkowski“

Auch wenn ich wegen Erfahrungen anderer Nutzer*innen, die ähnliches durchlaufen haben, nicht davon ausgehe, dass das irgendwas bringt. Mir ist wer bekannt, da wurde auch nach mehreren Wochen und wiederholtem Nachfragen nicht reagiert. Offensichtlich ist Twitter da überfordert.

Da der Shitstorm in erster Linie aus der rechten Ecke kommt, was mich nicht verwundert, ist es aber eigentlich egal wie man was schreibt, auf so etwas warten sie. Der krasseste Kommentar aus der braunen Ecke geht soweit, dass in dem Tweet ein Aufruf zu einem Terroranschlag zu finden ist. Ernsthaft? Wie wir aktuell sehen, kommen sie aber damit durch. Das ist das eigentlich schlimme an dem aktuellen Vorgang.

Auch bleibe ich bei meiner Bewertung, das Vorgehen der Tafel in Essen bzw von Herrn Sartor (Vorsitzende) ist zu verurteilen. Rassismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen! Hierzu beziehe ich mich auf die Grundsätze der Tafeln, übrigens auch der in Essen:

Grundsatz 4
Die Tafeln arbeiten unabhängig von politischen Parteien und Konfessionen. Die Tafeln helfen allen Menschen, die der Hilfe bedürfen.“

Ich habe mich abschließend noch nicht entschieden wie ich weiter verfahren werde. Natürlich wäre es das einfachste den Tweet zu löschen und alles ist wieder gut. Ist es das dann tatsächlich? Aber wie das Titelbild schon sagt: Aufgeben ist keine Option. Nie!

Fragt Koralle

Hinweis: Bei Neuigkeiten wird dieser Text aufgefrischt und vielen Dank an euch, die mich supporten und sich u.a. auch auf Twitter für mich einsetzen. <3

14 Kommentare

  1. Bärchen sagt

    Das der Aufschrei deutlich aus der Rechten Ecke kommt, das war doch abzusehen. Ist ja nicht so, dass Du niemals provozierst, oder? :)

    Im Ergebnis jedoch war Dein Aufschrei jedoch maximal ungeschickt. Menschen die Hilfe benötigen äußern sich auf die ein oder andere Art und Weise. Und insbesondere die Tafeln, werden von Jahr zu Jahr mehr frequentiert. Die Ursachen sollte man mal lösen, nicht aber den Hilferuf angreifen, egal wie dieser formuliert sein mag und das dann gleich zum Anlass nehmen, Rassismus zu unterstellen.

    Es gibt nun einmal Probleme, die sich insbesondere auch mit den neu zugewanderten ergeben. Das kann und darf man nicht von der Hand weisen. Letztlich hat Dein Post dann entscheidend dazu beigetragen, dass Menschen sich gemüßigt fühlten, der Essener Tafel auf die Autos „Nazi“ zu schreiben.

    Wie man Hilfe ruft, da kann man sich sicher streiten. Die Essener Tafel hat es auf diese Art und Weise getan. Statt nun zu fragen „Wie kann man die Situation bereinigen?“, werden lieber Anschuldigungen vorgebracht, die leider weit am Thema vorbei gehen.

    Danke für den Fisch, Du hast es geschafft A*D und Co. einen Bären Dienst zu erweisen. Ist das tatsächlich Dein Bestreben? Ich glaube das nicht.

    • Robert sagt

      Ich antworte mal einzeln zu den Absätzen (andlich mal eine hybsche Gliederung eines Kommentars #ilike)

      Zu 1: Ja und ja.

      Zu 2: Ansichtssache und Hiferuf ist das Eine und eine rassistisch motivierte Entscheidung das Andere. Ich bleibe bei meiner Bewertung.

      Zu 3: Ich bitte zwischen Zuwanderung und Asyl zu unterscheiden, ich weiß, schaffen die Wenigsten. Die nicht gute Vermischung ist leider auch bei Politiker*innen (was machen die eigentlich so beruflich?) weit verbreitet. Der letzte Satz ist und bleibt eine Unterstellung.

      Zu 4: Probelme benennen und nach Lösungen suchen? Gehe ich mit, aber eben nicht so. Wie andere Tafeln das handhaben? Bitte sehr:

      Zu 5: Und klar ist der, der die Nachricht überbringt immer das Problem. Ist bekannt. :)

      Nachtrag: Auch dich bitte ich den Grundsatz vier der Tafeln zu lesen und zu verstehen. Hint: Findest du im Text darüber.

      LG Robert

  2. Russenbot sagt

    Hallo zusamen, ich bin einer von diesen „rechten Hetzern“. Ok, eigentlich komme ich aus der politisch linken Ecke, aber als Gegner der grenzenlosen Zuwanderung stehe ich ja automatisch auf einer Stufe mit Hitler. Ich wollte nur ganz fair erwähnen, dass dein Tweet weder gegen die Twitter-Richtlinien verstößt noch gegen gegen geltende Gesetze. Die Sperre ist nicht gerechtfertigt. Ihr erntet jetzt das, was ihr selbst gesät habt. Eure No-Hatespeech-Kampagnen und eure ewige Nazi-Hysterie, hat dem NetzDG den Boden bereitet. Jetzt habt ihr, was ihr wolltet, also hört auf rumzuheulen. Ihr wolltet die Zensur und habt dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Jetzt lebt damit.

    • Robert sagt

      Ich habe aus gutem Grund weder das „NetzDG“ noch „Zensur“ ins Spiel gebracht und bleibe bei Willkür. Den Grund dafür habe ich bei Twitter angefragt und noch keine Antwort erhalten. Reiche ich gerne nach, wenn das was kommt. Und wer ist dieses „Ihr“?

  3. Andreas Wesker sagt

    Darf man Ihnen auch mal einen „Besuch“ abstatten? Ich denke, viele Menschen wollen sich für Ihr Engagement und Ihren tapferen Gewaltaufruf gegenüber der Essener Tafel in angemessener Art und Weise bedanken.

    • Robert sagt

      Ich weiß nicht, warum Du Besuch in Anführungszeichen schreibst, hab ich ja auch nicht. Darauf allerdings, das Ihr Sachen verdreht damit es besser in euren Kram passt, darauf ist immer Verlass.

      ich freue mich im allgemeinen über Besuch. Hab extra mehr Kuchen und Milch zum Aufschäumen gekauft.

  4. Ketzerkatze sagt

    Da jaulen immer alle, dass „über“ jemanden geredet wird. Dass 1 mit den „Besorgten“ oder „der anderen Seite“ reden solle. Da ruft dann die Koralle genau dazu auf – einen Besuch abstatten – und dann ists wieder nicht Recht(s genug).

    Und auch, wenn der „Besuch“ zum Protestieren aufriefe – was spricht dagegen, wenn mensch mit etwas nicht einverstanden ist, dagegen zu protestieren? NOCH heißt das Spiel hier „Demokratie“.

  5. Karim sagt

    Der Tweet ist natürlich nicht sperrenswürdig, war in Anbetracht der Sachbeschädigung dann aber doch ein Schuss in den Ofen. „Einen Besuch abstatten“ kann kein legitimes politisches Mittel sein.

    Würde Dir übrigens gerne folgen, aber bin geblockt (kann mich nicht erinnern, dass wir uns einmal in die Quere kamen?)

    • Robert sagt

      Ich besuche gerne mal Museen, und nun? Das Problem heißt ich lese was ich lesen will. Klassisches Sender-Empfänger Dingens. Eisbermodell sagen andere.

      Wie heißt denn du auf Twitter und ja, ich blocke schneller als mein Schatten. Selfcare you know?

  6. Strupp sagt

    Dein Tweet war ein Aufruf zur Gewalt, wie man heute feststellen konnte. Wirst du für die entstandenen Kosten zahlen? Als Person mit Migrationshintergrund, kann ich deinen Rassismusvorwurf der Tafel gegenüber nicht nachvollziehen. Oder ist es für dich ok, wenn alte und junge Frauen von Männern permanent zur Seite gestoßen werden, so dass für sie nicht genug übrig bleibt? Solches Verhalten und das Verteidigen dessen, schürt Rassismus und daran bist du mitschuldig.

    • Robert sagt

      1. Nein
      2. Nein
      3. Ob du etwas nachvollziehen kannst ist mir sehr egal.
      4. Bedürftige Menschen gegeneinander auspielen? Ernsthaft?
      5. Nein

  7. Freddy Papimi sagt

    Hallo,

    mir ist etwas ähnliches passiert mit einem eher harmlosen Tweet. Ich war ebenfalls frustriert und habe versucht das durchzukämpfen, habe aber nach einiger Zeit entnerft aufgegeben. Offensichtlich hast Du mehr Mut und Kraft, ich wünsche Dir das das so bleibt.

    Übrgens: Du hast mich bei Twitter geblockt und ich weiss ehrlichgesagt nicht warum! Vielleicht erklärst Du mir es mal?

    Alles Gute!
    Freddy

    Ulrike Meinhof
    @0hlalalala

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