Heute las ich einen Tweet von „Die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM)“ und plötzlich wurde es sehr still in mir. Es fühlte sich sehr unangenehm an und berührte mich tief. Es gibt in meinem Leben nur einen Menschen, dem ich ausführlicher davon erzählte. Weil ich dem Menschen sehr vertraue und nichts war unangenehm. Es blieb aber dabei. Direkt danach verschwand es wieder in der Versenkung. Erst jetzt wird mir klar, dass ich weder meinem Therapeuten noch meinem Neurologen davon erzählte. So tief verdrängt hatte ich es.
Heute schreibe ich erstmalig offen darüber. Im Tweet hieß es: „Hinter Depressionen oder dissoziativen Identitätsstörungen können Traumata sexualisierter Gewalt in der Kindheit stecken“ und das war der Schreckmoment. Der Augenblick, indem ich mich fragte, ob das auch auf mich zutreffen könnte. Meine Diagnose Depression liegt viele Jahre zurück, aber da ist noch etwas. Geneigte Leser*innen wissen von meiner 25 Jahre andauernden Drogenabhängigkeit. Auch das könnte in dem Zusammenhang gesehen werden. Das ist allerdings nur (m)eine Spekulation. Und ja, ich werde das bei den nächsten Terminen mit meinem Therapeuten und Neurologen zum Thema machen. Für die nachfolgenden Abschnitte setze ich eine dringende Trigger-Warnung. Bitte nicht weiterlesen, wenn die Beschreibung von sexualisierter Gewalt an Kindern was mit euch macht. Ernst gemeint.
Ich breche mein Schweigen
Kommen wir zu den zwei Vorfällen. Es fällt mir nicht leicht, darüber zu schreiben, aber ich bin fest davon überzeigt, dass der offenen Umgang der Weg für meine Heilung ist. Das hat in der Vergangenheit funktioniert und wird es auch in diesem Fall.