Ein Tweet wurde zum Politikum

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Allgemein / In eigener Sache
Bild mit Text: In eigener Sache

Die Wellen, die mein Tweet zur Tafel in Essen geschlagen hat, sind immer noch nicht abgeebbt. Mittlerweile ist es der sechste Tag. Seit vier Tagen habe ich mein Twitter-Account geschützt, also auf privat gestellt. Nur Menschen die mir folgen können mich lesen. Das hat tatsächlich etwas mehr an Ruhe gebracht, weil nicht im Sekundentakt Mails mit gemeldeten Tweets eingehen. Immerhin. Besonders lustige melden jetzt zwar mein Profil, aber das ist eher LOL-Niveau.

Viele Kommentare zu meinem ersten Blog, die meisten davon plumpe Hetze, schalte ich nicht frei. Manche davon habe ich mit euch auf Twitter geteilt, auch um mit der daraus resultierenden Belastung nicht alleine zu sein. Das funktioniert und danke für euren Zuspruch und die Unterstützung.

Die Hetze nach dem Tweet

Ich möchte einige Beispiele der Hetze mit euch teilen. Natürlich griffen auch die Dortmunder Nazis das Thema auf und da der KV aus Dorstfeld deckungsgleich mit dem LV ist, gab es dann auch auf der Landeseite einen Text. Das die beim Deppenecho noch keine Kategorie mit meinem Namen haben wundert mich dabei doch sehr.

Ich glaube der eigentliche Auslöser des Shitstorms war ein Account, der den Namen von Dora Bromberger für rassistische Hetze missbraucht. Eigentlich ein Unding, dass obwohl zig mal gemeldet, dieser Account, mittlerweile sind es sogar zwei, weiter machen kann ohne gesperrt zu werden. Danke Twitter … Als ich das letzte Mal schaute, war der Tweet bei über 400 Retweets.

 

„Erziehung“

„Wir kennen dich“

„Ich weiss wo die #Wohnadresse ist“ (das ist eigentlich auch ein bisschen putzig)

hetztweet mit text: ich weiss wo die wohnadresse ist.

 

Persönliche Beleidigungen gehen immer … manchmal sind sie justiziabel.

Hier einer der krasseren ‚Beiträge‘, aber es gibt noch schlimmere, die ich hier nicht zeige und bei denen ich mir eine Strafanzeige vorbehalte. Bei diesem vielleicht auch, wer weiß …

Das es Probleme gibt will ich gar nicht wegreden, aber etwas nur für Doitsche ist imo keine Lösung, sondern im Kern rassistisch.

Wie oben geschrieben, das ist eine kleine Auswahl zur Dokumentation. Ich habe irgendwann aufgehört, die Tweets die sowohl mein Bild als auch die komplette Adresse und Mobilnummer enthielten, zu zählen …

Aktuell trifft der Shitstorm aus der braunen Ecke mich, morgen (sinnbildlich) zieht der Mob weiter und wer anderes wird zum Ziel. Gemeint sind wir alle!

Allgemein

Wir sollten, nein wir müssen das Prinzip „Tafel“ in Gänze in Frage stellen. Es ist ein Feigenblatt verfehlter Sozialpolitik. Das heißt wir müssen ganz woanders ansetzen und nicht bedürftige Menschen gegeneinander ausspielen. Auch möchte ich betonen, dass meine Kritik an der Tafel sich an die Personen richtet, die die aktuelle, rassistisch motivierte, Entscheidung in Essen mittragen. Es ist wichtig rassistisches Verhalten aufzuzeigen und offen zu legen.

Das Menschen sich ehrenamtlich engagieren ist großartig, ich selbst übe ein Ehrenamt aus. Hinter dieser Entscheidung sollte aber immer ein ‚ich möchte Menschen helfen‘ und nicht ‚ich möchte Doitschen helfen‘ stehen.

1 Kommentare

  1. Delphine sagt

    Hallo Ronald! Schöner Kommentar von Ihnen. Wer ist denn Ihr Arbeitgeber? Darf ich raten? ARD oder SWR oder Hetze ist schon ein arg strapaziertes und ausgeleiertes Wort. So wie Nazi. Ja, früher war Hetze noch eine Zustandsbeschreibung, aber heute hetzt doch quasi jeder der nicht eine bestimmte Meinung vertritt und da meine ich alle politische Richtungen und Interessengruppen.

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