Neustart ins Arbeitsleben?!

Allgemein
Das Knappschafts in Brackel

Das habe ich mir gänzlich anders vorgestellt. Nach 12 Jahren Arbeitslosigkeit (Flashback: Schwerer Unfall 2002 und in Folge nicht mehr berufstätig gewesen) endlich einen neuen Arbeitsplatz und was mache ich an meinem eigentlich angedachten ersten Arbeitstag, also den 1. Juni, ich liege im Krankenhaus …

14 Tage zuvor hatte ich das erste Mal ein Schwindelgefühl und habe mir nichts weiter dabei gedacht. Doch es wurde schlimmer, hinzukamen Schüttelfrost, leichtes Fieber und stärkerer Husten. OK, einfach mal drei Tage ins Bett und alles ist wieder gut, doch dem war nicht so.

Der Arztbesuch

Ein Arztbesuch wurde notwendig und seine Diagnose war Bronchitis und ich bekam Antibiotika. Gut dachte ich, dann ist ja alles in Butter. Doch auch nach vier Tagen trat keine Verbesserung ein und mein Hausarzt war mittlerweile in einem wohlverdienten Urlaub. Ich ging zu seiner Vertretung und berichtete. Er empfahl einen Wechsel des Medikaments und ein Röntgen der Lunge. Ich war einverstanden, aber zum Röntgen ging ich erst einen Tag später, der Schwindel machte mir doch zu schaffen und ich wollte wieder ins Bett.

Gesagt, getan. Am Tag darauf bin ich mit der Überweisung in eine Klinik gefahren, um mich röntgen zu lassen. Nachdem das geschafft war, wurde ich von einem Arzt zur Besprechung gerufen, der mich Folgendes fragte: „Hatten Sie schon mal Tuberkulose?“ Ich war völlig baff und verunsichert, konnte die Frage aber verneinen. Worauf er sagte: „Jetzt aber!“ Echt jetzt – ist das die korrekte Art und Weise einen Befund mitzuteilen? Am liebsten hätte ich ihn … anderes Thema.

CT oder Zeitreisemaschine?

Klar an der Stelle war aber, ich durfte mich auf etwas Langwieriges einstellen. Viele Untersuchungen z.B. Bronchoskopie und CT (mehrfach) und andere hübsche Dinge. Sieben Tage lag ich quasi unter Quarantäne und mein Besuch ‚durfte‘ sich Schutzkleidung überziehen. Ich war sehr froh, dass sich das überhaupt wer angetan hat. Danke an alle, die in der Zeit zu mir gekommen sind.

Nach ca. acht Tagen konnte man zumindest eine Tuberkolose ausschließen, aber es bestand Handlungsbedarf, worauf ich eine Lungendrainage bekam. Eine äußerst unangenehme Prozedur, die ca. 35 Minuten in Anspruch nahm und bei vollem Bewusstsein, wenn auch örtlicher Betäubung, durchgeführt wurde. Diese Drainage wurde nach sechs Tagen entfernt.

Nach weiteren drei Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen mit folgender Therapie. Für drei Monate erfolgt nun eine Behandlung mit Xarelto, einem Blutverdünner, um einer Lungenembolie vorzubeugen und in ca. 12 bis 14 Wochen werde ich an der Lunge operiert. Eine sogenannte Lungenvolumen-Erweiterung wird dann durchgeführt.

Seit fünf Wochen bin ich Nichtraucher …

Ein schöner Aspekt an meinem neuen Job als persönlicher Mitarbeiter von Birgit und Torsten, ist die Tatsache, dass es ohne große Probleme möglich war, meinen ersten Arbeitstag vom 1. Juni auf den 1. Juli zu legen. Dafür bin ich sehr dankbar, denn wer möchte schon eine neue Arbeitsstelle mit einem Krankenschein beginnen?

Auch danken möchte ich Christian, meinem Vorgänger, der einen Monat eine Doppelbelastung übernommen und mir so den Rücken gestärkt hat. Ihr seid toll!