Immer wieder montags Demo …

Allgemein / Dortmund
Übersicht der Mahnwache bei der Rede von Ken FM

Seit einigen Wochen laufen nun auch in Dortmund diese ‚alternativen‘ Montagsdemos, die im Netz auch unter Montagsmahnwachen bzw. dem Hashtag #Montagsquerfront zu finden sind.

Zu Beginn gesellten sich die Initiator*innen dieser Montagsdemos zu den von der MLPD organisierten und in Tradition der „Wir sind das Volk“ Mahnwache in Nähe der Reinoldikirche. Schnell wurde klar, dass eine Zusammenarbeit mit der neuen, rechtsoffenen Friedensbewegung nicht möglich war. Hinzu kam der Aufruf der Partei „Die Rechte“, die Montagsmahnwachen unterstützen zu wollen. Folgerichtig gab es eine Spaltung.

Seitdem treffen sich die Querefrontler*innen jeden Montag an der Katharinentreppe und verbreiten dort ihre zum Teil abstrusen Thesen. Darunter mischen sich Verschwörungstheorien jedweder Art, aber auch rechte Ideologien und Antisemitismus. Das weisen die Macher*innen von sich und distanzieren sich zumindest verbal davon mit Nazis gemeinsame Sache zu machen. Versatzstücke der Redebeiträge und Teilnehmer*innen, die eindeutig dem rechten Spektrum zugeordnet werden können, sprechen aber eine andere Sprache.

‚Helden‘ müssen her

Nun war in den letzten Wochen ein Abflauen der Teilnehmerzahlen zu beobachten, so zum Beispiel letzten Montag, an dem nur noch ca. 40 interessierte vor Ort waren. Um dem entgegenzuwirken, wurden für den 7. Juli zwei der treibenden Persönlichkeiten der Bewegung eingeladen. Das ist zum einen Ken Jebsen, auch als Ken FM bekannt (ehemals RBB Moderator) und zum anderen Pedram Shahyar (ehemals Attac), der für seine Unterstützung der Bewegung viel Kritik einstecken musste. Beide sind unten im Bild zu sehen.

Ken und Pedram

Dass dieser Taschenspielertrick funktionierte, muss ich neidlos anerkennen. Schätzungsweise 250 Menschen waren anwesend, als das Duo (Ken und Pedram) ständig wechselnd ihre Kritik, Thesen und vermeintlichen Lösungen zum Besten gaben. Ken, mit seiner schnellen, aggressiven und stakkatoartigen Sprechweise, kommt zu meinem Erstaunen, bei den Zuhörer*innen besonders gut an.

Zu dem Zeitpunkt konnte ich Twitter entnehmen, dass Düsseldorf schon auf ihren „Heiland“ wartete, denn dort waren die beiden ebenfalls als Redner eingeplant.

Die Zukunft wird zeigen, wie es mit dieser Bewegung weitergeht. Ich bleibe am Ball aber auch dabei, dass ich glaube, dass das die letzten Zuckungen sind und sich die Querfront mittelfristig im Sande verlaufen wird. Nach allen Seiten offen, ist eben nicht ganz dicht.